Travel to Queenstown - Celebrate 3.2

Wir fahren aus Christchurch. Richtung Südwesten. Während Tobias und ich hinten sitzen, sind Camille und Anna vorne. Was für ein Glück für Camille, dass Anna auch Französisch spricht. Naja Glück… letzten Mittwoch beim Couchsurfermeeting meinte sie noch, sie ist hier um ihr Englisch zu verbessern und gezwungen Englisch zu sprechen. Tja so viel zu den Vorsätzen. Tobias und ich unterhalten uns hinten und die beiden sich vorne.

Wir erreichen Lake Tekapo. Wow was für eine Umgebung es ist so schön hier! Weiter geht’s zum Mount Cook. Wir kochen …zusammen oder so ähnlich. Camille und Anna reden nur miteinander in Französisch und Tobias und ich sehn uns nur unverständlich an. Soll das jetzt immer so weitergehen?
Es ist zwar eigentlich noch Sommer, aber am Abend … und in der Nacht merkt man dann doch wir sind auf einem Campingplatz in den Bergen und es geht dem Ende des Sommers entgegen. Es wird "chilly" (frisch). Ich habe glücklicher Weise eine Luftmatratze im Hostel in Akarao im „free stuff“ gefunden und noch schnell ne Luftpumpe dazu gekauft. Naja… aber… ne ganze Nacht will sie nicht halten… wohl der Grund warum sie zurückgelassen wurde ….hups. Es heißt also pumpen mitten in der Nacht.

 

Am nächsten Morgen wird wieder alles ins Auto gepackt und wir machen uns auf zum Wanderweg. Anna macht sich auf zum hohen Ziel und wir anderen laufen das Tal -Hooker Valley - entlang. Es ist wunderschön. Nach einer Weile läuft jeder ehr für sich selbst. Das ist auch gut so. Man braucht auch mal ein paar ruhige Minuten und Zeit für sich. Es ist eine wunderschöne Aussicht die man hier genießt. Und ich genieße die Umgebung in vollen Zügen, Gedanken nachhängend. Auf dem Rückweg kommen Wolken bzw. tiefer Neben auf und alles wirkt gespenstisch. Wir fahren weiter nach Wanaka und schlagen dort unser nächstes Lager auf. Noch immer fühlt man sich hier ehr nicht Teil der Party. Als ich auf der Fahrt kurz erwähne, da wir ja sowas wie ein Team sind, sollten wir vielleicht versuchen eine gemeinsame Sprache zu sprechen… kommt mir als Antwort entgegen geschmissen „Wir sind kein Team, wir teilen nur die Kosten für ein Auto“. Tobias und ich schauten uns drauf hin erschrocken an und in meinem Kopf wollte es nicht mehr aufhören zu rumoren… WOOOOHW das ist nicht das Reisen, das ich mir vorgestellt habe. Ich hatte ja schon Bedenken bei vier Wochen aber nach nur zwei Tagen?! Ich werde wohl in Queenstown aussteigen. Als wir also in Wanaka sitzen und die Damen plötzlich Pläne für den weiteren gemeinsamen Weg schmieden, seh' ich nur unbeteiligt zu… ich habe eigentlich schon abgeschlossen… Es ist nur eine Farce und es macht so einfach keinen Spaß. Auch Tobias denkt so.

 

Camille kommt am nächsten Morgen auf mich zu und versucht die Grenzen abzustecken. Ich habe mich so garnicht in die Planung eingebracht und das ist nicht das was die beiden sich vorgestellt haben. Aha. Wir haben wohl verschiedene Reisevorstellungen und ich pflichte dem bei und bespreche mit ihr doch in Queenstown die Gruppe zu verlassen. Tja das war’s dann also... denkste. Wir gehen zum Infozentrum und es kommt zum "Showdown". Genau kann ich es garnicht mehr wiedergeben. Noch gut gelaunt von einer Unterhaltung mit anderen Reisenden im Infozentrum, regt sich Anna plötzlich auf warum ich mich denn garnicht informiert habe. Noch einmal merke ich das Sprachliche an und dass ich, wie mit Camille besprochen, bei Queenstown aussteigen werde. Anna holt aus und beschimpft mich, dass ich ja noch garnichts gezahlt hätte. Das doch nun tun sollte und dann meine Sachen packen und gehen soll. Für mich fast belustigend faszinierend wie alle plötzlich in Englisch reden können, reiche ihnen das bereits berechnete Geld... das passt aber auch nicht. Ich solle doch noch mehr zahlen und den ganzen heutigen Tag... Ehm, Nein, es ist 9 Uhr morgens warum sollte ich. Alles in allem endet es in einer unschönen Szene... schließlich beharre ich auch nicht mehr darauf, dass sie mich heute noch mit nach Queenstown nehmen sollen, obwohl das so besprochen war. Ich packe also meinen Kram und verabschiede mich von Tobias. Armer Kerl... und obwohl er noch gestern gleiche Ansichten vertreten hat, wird er bei der "Gruppe" bleiben. Er hat nur 4 Wochen in Neuseeland und will wohl nicht riskieren eine Mitfahrgelegenheit zu verlieren... auch auf die Gefahr hin, dass es nicht das Reisen ist, dass er sich so vorgestellt hat. Naja vielleicht fühlen sie sich ja jetzt auch noch etwas mehr gezwungen Englisch zu reden. Für mich allerdings ist es hier vorbei. Am See lassen sie mich raus und obwohl ich mich versuche normal zu verabschieden und gute Wünsche meine Lippen passieren ... hat Anna nicht viel dafür übrig. Nun gut was soll‘s, das war’s. Ich will mir meine Neuseelanderfahrung nicht durch eine solch gedrückte Stimmung versauen lassen. Es war die einzig richtige Entscheidung zu gehen.

 

So! Und was nun?! Vollgepackt mit meinen mal wieder und immer wieder zu vielem Gedöns, schleppe ich mich an die nächste Straßenabzweigung Richtung Queenstown. Bus... ja gibt’s... aber das Geld will ich gerade nicht aufbringen... vielleicht in zwei Stunden... doch bis dahin versuche ich mein Glück anderweitig. Und so halte ich zum ersten Mal alleine und zum ersten Mal in Neuseeland meinen Daumen raus. Es dauert ein wenig. Mitleidige Blicke ernte ich. Lächeln und die Zeichen "Sorry wir sind voll" sind auch dabei. Andere geben vor mich zu ignorieren. Da hält jemand... oh Mist. Leider nicht Queenstown... und dann ist es soweit. Ein Kombi wird langsamer und der junge Kerl darin hält an. Ein Backpackerauto mit Matratze hinten drin. Mit dem vertrauen Akzent fragt er mich wo ich hin will. Nach Queenstown sag ich auf Deutsch und da hab ich meine Mitfahrgelegenheit gefunden. Was für ein erfreulicher Zufall. David und ich quatschen darauf hin erst mal über unsere Reisen. Wir halten sogar in Arrowtown und besuchen die alte chinesische Siedlung von Goldgräbern. Die war nicht auf meinem Plan, ist wohl aber sehr bekannt und man fühlt sich schnell in die alte Zeit zurückverschlagen mit all den noch intakten Baracken hier.

 

 

Am Nachmittag erreichen wir Queenstown und entscheiden uns noch für ein gemeinsames Burger Essen. David will ein paar Tage hier in der Umgebung bleiben und dann hoch die Westküste entlang... ob ich mit will. Mh, warum eigentlich nicht. Wir bleiben in Kontakt. Er fährt mich zu meiner Unterkunft und wir verabschieden uns. Ganz schön steile Straßen gibt es hier. Ein Glück, er hat mich noch so weit gefahren... zu Fuß wäre das nicht so schön glaube ich. Ich folge meiner Wegbeschreibung und komme schließlich an einem kleinen Haus an. Klopfe und da ist er. Guilherme ist mein Couchsurferhost für die nächsten Tage und heißt mich mit einer Umarmung willkommen. Das Haus ist ziemlich „basic“, aber was braucht man schon mehr bei so einer atemberaubenden Aussicht! Guilherme ist aus Brasilien und selbst mit Work‘n‘Travel hier. Ganz schönes Glück! Im Gegensatz zu den deutschen unbegrenzten Work and Holiday Visas gibt es nämlich für ganz Brasilien (also mal eben 200 Millionen Menschen) nur gerade mal 300 Visas. Und nein, hier fehlen leider keine Nullen. Ich frage mich noch warum ich in Australien nie Brasilianer getroffen hab... ganz einfach... dort haben sie gar keine Work and Holiday Visa abbekommen. Wie gut's mir doch als Deutsche da geht. Ich war schon ein paar Wochen mit Guilherme in Kontakt und erzähle ihm erst mal wie mein Tag heute Morgen begonnen hat. Aber genug der trüben vergangen Momente. Guilherme ist nicht nur mein CS Host, er ist auch der Veranstalter der Couchsurfertreffen in Queenstown. Und heute ist Mittwoch. Mittwochs scheint ein gängiger Couchsurfermeetingtag zu sein. Wir laufen also zum See runter und der Abend beginnt. Der Wahnsinn. Hier treffen sich so einige Nationen. Chile, Brasilien, Deutschland, USA und tatsächlich auch ein paar Kiwis. Raz aus Amerika wohnt in San Franzisco, na das kommt doch wie gerufen... da komm ich nächstes Jahr auch durch, hihi. Als es dann doch etwas kälter wird, vertagen wir das Ganze auf Innen und wandern ins Pub. Als ich mich unterhalte, fällt "Geburtstag" und ich traue mich kaum zu gestehen wann meiner ist. Auf einmal schreit Darcio "Guilherme - am Freitag - Party - bei dir - Bina hat Geburtstag" What!? Ich weiß garnicht wie mir geschieht und alle drehen sich zu mir um, was du hast Geburtstag? Das muss gefeiert werden. Und alle schreien wild durch die Gegend, ja Party, Binas Geburtstag. Alle sind eingeladen. Das ist wirklich unglaublich... da fängt der Tag so chaotisch an und dann das. Und ich dachte mein Geburtstag endet unbeachtet irgendwo in der Pampa... aber das war bevor ich mit dieser Gruppe Bekanntschaft gemacht habe... und das in Queenstown... die Partystadt Neuseelands. Na da bin ich doch mal gespannt.

 

Nach einer geselligen Nacht, lauf ich am Donnerstag wieder runter in die Stadt und schau mich ein wenig um. Rede mit anderen Reisenden, die hier überall rumschwirren… werde von Leuten angehalten und gefragt ob ich „was“ verkauf oder weiß wos was gibt. Ehm nein … ich hab zwar Dreads, rauche aber nicht. Der Tag is wunderschön und ich schaue mich in Queenstown nach allen möglichen Unternehmungen um. Und … treffe mich mit Tobias. Ich Held hab nämlich tatsächlich meinen vielgeliebten Rucksack und ein paar weitere Kleinigkeiten im Auto vergessen. Toll, ich liebe zu Kreuze kriechen ja auch sooo sehr. Naja ein paar SMS mit Tobias, war er auch schnell bereit mir den Rucksack in Queenstown zu übergeben. Mir ist das alles doch recht peinlich, aber Tobias sagt nur er würde sich auch freuen, wenn ihm jemand seinen Rucksack wieder geben würde. Viel mehr erzählt er nicht. Die Stimmung is ohne mich denke ich doch etwas besser und zu dritt harmonieren sie denk ich besser. Er lässt sich auch nicht lange aufhalten und geht zurück zum Treffpunkt mit den anderen – die beiden bekomme ich nicht zu Gesicht. Am Abend dann, treff‘ ich mich mit Guilherme, Philipp und Lindsay. Lindsay is aus den USA und couchsurft zurzeit bei Philipp. Uuund Lindsay reist um die Welt nur mit Hilfe von Couchsurfingunterkünften. Das Ganze dokumentiert sie und stellt es in YouTube unter „the small world project“ ein. Sie will damit das Positive an den verschiedenen Ländern und Kulturen hervorheben. Ganz gleich welche Nachrichten uns übermittelt werden und wie viel Schlechtes und Negatives publiziert wird, sie will zeigen, es gibt immer und überall auch immer eine positive Seite zu berichten. Schönheit, Gastfreundlichkeit eines Landes usw. Deshalb treffen wir uns heute. Lindsay hat die CS Community eingeladen an ihrem Projekt teilzuhaben, interviewt zu werden und von den eigenen Beweggründen und Eindrücken zu berichten. Als Ansässiger oder als Reisender. Das tun wir also. Nur wir vier sind hier und Lindsay fragt uns vor der Kamera aus. Wie ich gestern erfahren hab, ist sie erst seit kurzem unterwegs. Neuseeland ist ihr erstes Ziel, Auckland, Wellington, Christchurch und jetzt Queenstown. Ihr Plan geht über Australien, Asien und Afrika bis Südamerika. Europa ist zu viel Eindruck für sich selbst und sie will es später in einem eigenen Reisetrip erforschen. So sitzen wir also da … und ich bin doch etwas nervös… auf Video, ich… im Interview auf YouTube. Hehe hatt ich auch noch nicht und bin schon ein bisschen stolz auf mich. ;)
Anschließend gehen wir noch was Essen und genießen den Abend mit „Ginger Pride“ (so was wie Stolz der Rothaarigen) haha. Da sind Guilherme und ich ja richtig – auch lustig, ein rothaariger Brasilianer. Nach eigenen Aussagen ist das auch garnicht so selten, denn wie sein Nachname „Brunner“ erahnen lässt, sind die Vorfahren Guilhermes Deutsche und davon gibt es einige Siedlungen in Brasilien.

Gebuuuurtstagsfreitag!!! Mein Geburtstag beginnt damit, dass ich mit meiner Familie Skype. Bei denen is zwar mal wieder mein Geburtstag noch garnicht, …aber …egal :D Fertig geskypt, kommen Freunde von Guilherme vorbei. Victor, Guilhermes Freund aus Chile und seine Freundin Julia …rate!? Genau aus Deutschland hehe. Noch ein Bild auf Facebook vom German/South American Team und wir verabreden uns für später zum Einkaufen in der Stadt. Ich hab noch einen Termin.

 

 

 

Hab nämlich gestern nochma eben schnell für 1$ auf Bookme ein Angebot genutzt und darf jetzt mal kurz ins Kühlfach. In die Icebar. Normalerweise kostet das hier so zw. 15-25$ dafür würd ich‘s nicht machen, aber so. Da es draußen angenehme Temperaturen hat, bin ich natürlich in Flipflops und bekomm hier noch ne dicke Winterjacke drüber. Haha was für ein Spezialoutfit! Schon witzig hier. Bar aus Eis, Bänke und Tische aus Eis und das Glas auch. Nur ein, zwei andere kleine Gruppen sind noch hier. Ich schlürf mein Getränk mach Fotos und denke mir, mh mit ein paar Leuten wär‘s vielleicht noch ein bissl witziger haha. Okay genug ausgekühlt. Ich treff mich mit den andern zum Einkaufen für heute Abend und wir laufen zurück zum Haus auf den Berg. Tja nachdem hier alles relativ nah beieinander ist, hat hier kein Backpacker ein Auto. Queenstown hat nur etwa 12.000 Einwohner – das merkt man aber nicht, weil es immer so viel von Touristen überflutet wird. Und das kleine im Tal am See gelegene Städtchen ist ganz schnell überlaufen. Queenstown der Erfinder von Bungee und Swing und noch so viel mehr Actionfreizeitgestaltung, wofür Queenstown bekannt ist.

Es wird Abend und so langsam trudeln Bekannte vom Couchsurfermeeting und bisher noch Unbekannte Freunde und Bekannte von Guilherme und all den anderen ein. Ich bekomm sogar einen Geburtstagskuchen und Guilherme verewigt mein Alter darin. Naja zumindest macht er das den andern Besucher teilweise weiß. Weil ich ihm das ein oder andere Mal erzählt hab, dass ich es so garnicht verstehen kann, dass das schon meine 3Punkt2 sein soll. Tja mir kann’s nur recht sein. 25 bin ich sau gern ;) Es ist der Wahnsinn, so viele Nationen kommen zu Party… die auch meine Geburtstagsparty is haha. Chile, Englisch, Schwedisch ganz bunt gemischt. Dann ist es sogar soweit… am Lagerfeuer stellen sich alle Spanischsprechenden, fast alle aus Chile, auf und singen mir mein erstes Spanisches Happy Birthday!!! Whoooow mein Herz geht auf. Wer hat das schon!!! Traurig werd ich nur am nächsten Tag sein… wenn ich feststelle, dass das so gefeierte Video mit dem Gesang… keinen Gesang aber nur Pantomime beinhaltet. So ein Mist. Die Soundeinstellung was aus irgendeinem Grund stumm… und … so wird mein Geburtstagslied leider ohne Lied nur mit Gestik erkennbar sein :( Wir genießen den Abend und die länderübergreifende Verständigung und …irgendwann so gegen halb 4 Fall dann auch ich auf meine Couch ;)

So Wochenende und jetzt ist es Zeit für meine Geburtstagsgeschenke – meine mir selbst gegönnten Geburtstagsgeschenke. Samstagmittag mach ich mich auf den Weg zum Abholpunkt. Und dann komm ich an der Farm an. Die Pferdchen sind schon bereit und dann geht’s los. Gemütlich ein paar Stündchen durch die Glenorchy Ecke. Hier wurden Teile vom Herren der Ringe gedreht, nicht das ich ein großer Fan bin… macht das Ganze aber nochmal ein bisschen mehr besonders. So hab ich also nach Australien nun auch in Neuseeland auf dem Pferderücken gesessen. Wir reiten/schwimmen samt Pferd durch den Fluss und machen Fotos vom berühmten Herr der Ringe Berg… bis ich im Fotoshooting allerdings dran bin… hat sich die volle Wolkendecke davor gemogelt und der Regen prasselt fröhlich auf uns nieder. Naja schön is es trotzdem. Auf Rückweg dürfen wir dann auch ein bisschen Canter... Galopp … also die etwas Erfahreneren und ich darf mich dazuzählen :D Wir galoppieren davon und plötzlich hören wir noch ein paar Hufe hinter uns. Ein Pferdchen aus der „Anfängergruppe“ will sich den Spaß nicht nehmen lassen und folgt uns fröhlich. Die Reitbegleiterinnen reden dem Reiter gut zu, bloß nicht loszulassen. Haha, das ist mal speziell. Und alles gut überstanden. Er scheint als hatte er auch großen Spaß und wollte es garnicht stoppen ;) Wooh was für ein Spaß. Zurück an der Farm, bitte ich um in Foto mit schickem Regenmantel und meinem Australienhut statt Helm. Hehe. Gut, noch ein Haken in meinen Reiseplänen. Wenn nur mein Papsi jetzt mit da wär hehe. Der hätte auch seinen Cowboyspaß! Na gut noch ein bisschen umsehen und es geht zurück nach Queenstown. Victor und Julia haben heute ihre Abschiedsparty und Guilherme und ich laufen runter zu ihrem Haus. Davor parkt das Reisemobil. Ein Van hergerichtet, so richtig schön Hippie… schon ein bisschen neidisch. So ein Hippie Van war ja noch so ein Gedanke. Wir feiern und all die Südamerikaner tanzen fröhlich durch die Wohnung. Es ist viel los, aber das stört nicht. Je mehr desto besser und so verbring ich einen weiteren schönen Abend. Um 4 kraxeln wir dann wieder den Schleichweg durch den Wald nach oben.

 

Ein früher Morgen… schon um 7 muss ich auf und ab in die Stadt. Das nächste Geburtstagsgeschenk wartet. Ich hab mich, nach langem Informieren über sämtliche Möglichkeiten und Preise hierzu entschieden. Action und Fun kann ich auch woanders haben, diese Landschaften aber nur hier. Also geht’s jetzt erst mal 3 Stunden Fahrt zum Milford Sound. Kurzer Stopp in Te Anau und ab aufs Boot. 1,5Stunden Cruise hindurch, durch diese steil aus dem Nix herausragenden Monsterfelsen. Es ist wahnsinnig beeindruckend. Die Leute sagen, es ist schade wenn man hier bei „schlechtem Wetter“ ist. Blauer Himmel, Sonnenschein, so muss es sein, sonst ist es vergeudete Zeit. Andere sagen, erst im Regen ist Milford Sound ganz es selbst, von seiner schönsten Seite. Denn nur bei Regen ergießen sich unzählige kleine und große Wasserfälle von den Hängen und stürzen sie in die Tiefe. Das Boot fährt auch beim einen oder anderen ganz nah ran. Passagiere stellen sich in den Regen und machen Fotos mit ihren wasserdichten Kameras. Ich versuch‘s garnicht erst und werde auch mit gutem Abstand nicht ganz trocken bleiben. Wir fahren raus bis zum Meer und sehen einige Seelöwen wie sich auf den Felsvorsprüngen ausruhen. Sooo cute!!! Ähm putzig ;) und schließlich schippern wir wieder langsam zum Anlegesteg. Wow, das hat sich echt gelohnt! Absolut empfehlenswert. Und wie mir meine Bekannten gesagt haben, muss man auch nicht die teuerste Tour nehmen, die Angebote unterscheiden sich kaum. Zurück im Bus wird uns Avatar auf den Bordfernseher vorgespielt und es ist doch tatsächlich gemütlich. 3 Stunden später bin ich also wieder in Queenstown und entspanne. Das war jetzt aber auch eine Aufregung nach der Anderen.

 

Na gut ausspannen also, nochmal ein bissl Skypen und außerdem regnet es am Montag sowie in Strömen! Zeit nutzen und Dinge erledigen, buchen, zahlen, planen, suchen, Bilder organisieren … eben typische Dinge die man als Vollzeitreisender so zu tun hat – aber keiner sieht ;) Nutze die Zeit heißt es auch am Abend. Nachdem es so viel geregnet hat, sind kaum Leute unterwegs – genau der richtige Zeitpunkt für Ferg Burger!! Ferg Burger ist der berühmte Burger Queenstowns und das macht sich auch in der ewigen Warteschlage vor dem Laden bemerkbar. Hier kann man definitiv nicht mehr von „Geheimtipp“ reden. 24 Stunden hat der Laden offen. Nachts nur über Fensterbedienung, damit nicht jemand auf blöde Ideen kommt. Regen macht wesentlich weniger Andrang und Guilherme und ich nutzen den Moment. Ja so ein Burger kostet mal eben 15-20 $ aber gut, dafür spar ich ja an den anderen Tagen und da kann man sich das einmal in der berühmten Stadt auch mal gönnen. Und FU***** YEAH der is echt verdammt lecker. Aber… in weiser Voraussicht hab ich auch den ganzen Tag kaum was gegessen… um Platz zu haben… denn deeen, braucht man auch!! Vollgefuttert geht’s wieder nach oben aufm Berg. Meine letzte Nacht bricht an. Auch wenn die Mitbewohnerin von Guilherme mich noch auf ihren Geburtstag am Wochenende eingeladen hat, hab ja nen ungefähren Zeitplan und wenn‘s am schönsten is, soll man ja bekanntlich weiterziehen. Na dann.

 

Einen Haken auf der Liste hab ich noch! Queenstown liegt also zwischen beeindruckenden Bergen. Die Remarkables liegen gegenüber von unserem Haus, „unser Haus liegt am Hang von Bob’s Peak. 450 Meter über Queenstown und Lake Wakatipu liegt dieser Berg – mit der steilsten Gondel in der südlichen Hemisphäre. Oben kann man Kart fahren oder die Biketrails runterrattern (war auch mal kurz auf meiner Wunschliste ;)) Oh man ich bin absolut unfit. Ich könnte ja hochfahren… aber als Sparsame will ich mir mein Unfit Sein ja beweisen… auf die Plätze, fertig?... und los! Und nach 20m fast wieder rückwärts runter. Na klasse, da hab ich mir aber was ausgedacht. Mein Atem geht verdammt schwer und ich hab das Gefühl trotz ein und aus kommt einfach kein Sauerstoff mehr im Körper an… Also … 10 Schritte ATMEN… 10 Schritte ATMEN… Halleluja werd‘ ich da oben irgendwann ankommen!?!?! Tatsächlich man glaubt es kaum aber >> ich schaff‘s! Auf die Uhr geschaut, die sagt 30 Min WHAT!! Naja doch garnet so schlecht. Ich gönne mir also einen Kaffee und was zu knabbern, weil ich‘s geschafft hab und da kommen sie. Ellie, Dani und Nelly. Über Facebook hab ich meine nächste Mitfahrgelegenheit gefunden. Ellie und Dani sind aus Italien und Nelly na rate… aus Deutschland … kommt noch besser aber davon später ;) Wir wollten ja eigentlich noch ein letztes Mal hier die Aussicht genießen. ABER HAHA! NEBEL überall. Verdammt. Ja auch beim Hochgehen hab ich gemerkt, dass ich irgendwann nicht mehr bis ins Tal schauen kann. Wir lungern noch ein wenig rum …und dann ist es soweit! Tatata >> Queenstown liegt zu unseren Füßen. Noch schnell die gewünschten Fotos fabriziert und wir staksen langsam wieder nach unten.

 

Wir holen meine Sachen noch ab und nach einer herzlichen Verabschiedung von allen bleibt auch Queenstown hinter mir. Wenn das nicht DIE Woche war! Von einem holprigen Anfang bei meiner Ankunft zu >nur TRAUM<. David, meine letzte Mitfahrgelegenheit war noch mit mir in Kontakt und ist mittlerweile aber schon die Westküste nach oben unterwegs. Zeitlich hat es nicht hinhauen sollen und so machen Dani, Ellie, Nelly und ich uns auf den Weg Richtung Süden!

 

Queenstown von oben
Queenstown von oben
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